2. Kusadasi Stadtbesichtigung und Bootstrip

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Was sehr schön war, es gab eine Busverbindung nach Kusadasi, welche gerade mal 2 Lira pro Person gekostet hat und auch sehr regelmäßig gefahren ist. Direkt vorm Hotel konnte man einsteigen, ein Bushaltestellensystem war teilweise nicht zu erkennen, aber die Fahrer erkennen Touristen wenn sie sie sehen, halten an und warten auch. Wir haben das auch sehr fleißig in Anspruch genommen und sind öfter zum Bummeln nach Kusadasi rein gefahren. Die Stadt ist sehr hübsch, hat Richtung Hafen eine schöne Altstadt und eine verkehrsberuhigte Fußgängerzone. Am ersten Tag war Markt, und zwar für Lebensmittel. Hier sieht man die tollsten Früchte, leckeres Obst und Gemüse zu sehr günstigen Preisen. An anderen Tagen werden auf dem Markt vorwiegend Klamotten und allerlei Ramsch verkauft. Typisch Türkei bekommt man dann alles, von Schuhen, T-Shirts bis hin zu original gefälschter Ware, stand echt so dran 🙂 , also Uhren, Schmuck etc. Wer´s braucht. Die Läden der Innenstadt lassen sich leider auch nur in fünf Kategorien aufteilen, entweder Klamotten, also durchgehend gefälschte Markenklamotten, Schuhe, Lederwaren, Elektronik oder Schmuck/Touristen-Tinnef. Dazwischen natürlich Restaurants aller Preisklassen. Ja, man wird häufig angesprochen und aufgefordert zu schauen und in den Laden zu gehen. Aber ich finde es ist auf ein erträgliches Maß gesunken. Meist rufen sie erst in allen Sprachen, um herauszufinden, von wo man kommt. Hut ab, viele Verkäufer haben das Nötigste in fast allen großen Sprachen drauf. Wir hatten Deutsch, Englisch, Rumänisch und Russisch zur Auswahl. Und Feilschen mögen sie gar nicht mehr so sehr.

Bei einigen Artikeln war Feilschen gar nicht drin, z.B. haben wir Handtücher gekauft, da wollten sie nicht mit dem Preis runter gehen. Am Hafen führt ein Weg zu einer kleinen vorgelagerten Insel mit einer Festung. Das ist auch ein beliebter Ausflugsort für die Einheimischen, die hier picknicken, baden und angeln. Leider hinterlassen sie auch ihren Müll und pinkeln zwischen die Steine. Der Weg um die Festung ist betoniert, aber alt und stellenweise kaputt, was den entspannten Spaziergang etwas trübt. In die Festung kamen wir nicht hinein, da sie wegen Renovierung geschlossen war. Gegessen haben wir gern in einem Imbiss kurz vorm Beginn der Fußgängerzone. Hier waren auch viele Einheimische und die Döner waren lecker zu einem vernünftigen Preis. Es werden viele frische Austern in mit Eis gefüllten Tonnen am Straßenrand angeboten, ob man die probieren muss, bleibt jedem Selbst überlassen. Uns war das mit dem rohen Fisch zu gefährlich.

Wir haben auch zwei Ausflüge gebucht. In der Stadt war es günstiger als beim Veranstalter im Hotel. Ausgesucht haben wir uns einen Bootsausflug zu drei verschiedenen Buchten mit Essen und Trinken (Wasser, Softdrinks) an Bord und eine Jeepsafari in einen Naturpark. Die Bootstour war im Großen und Ganzen in Ordnung. Für das Geld, etwa 40 € pro Person, war das Essen und die Portion in Ordnung. Es gab eine Art Reis, Fleisch und Salat. Aber Achtung, leider wird man in der Türkei das Gefühl nicht los, als Tourist immer und überall ein bisschen beschissen zu werden. Es hieß zwar Softdrinks sind im Preis inbegriffen, aber als wir uns eine Cola light holen wollten, sollte dies 5 Lira kosten. Begründung Cola light wäre nicht im Paket dabei, genau wie Kaffee. Warum konnten wir auch nicht herausfinden, da normale Cola ja inbegriffen war. Die Tour war Gott sei Dank nicht komplett ausgebucht. Auf so ein Schiff passen normalerweise 40 Menschen. Es gab ein offenes Unterdeck mit Tischen und Bänken und der Bar, hier haben wir auch gegessen. Das Oberdeck mit Sonnensegel war komplett mit Matten ausgelegt, damit die Gäste ihre selbst mitgebrachten Handtücher ausbreiten und sich sonnen konnten. Wie das alles funktionieren sollte, mit 40 Leuten an Bord, wollten wir uns gar nicht vorstellen, es gab nämlich auch nur je eine Toilette für Männlein und Weiblein. Man hätte dann auf dem schwankenden Schiff über 40 Leute steigen müssen, die wie die Sardinen nebeneinanderliegen. Die Buchten und die Landschaften der Küste waren sehr schön. Man hat Strände gesehen und konnte dort baden, wo man so vielleicht nicht hingekommen wäre. Das Wasser war dort meist klarer als an den Hotelstränden. Man konnte metertief schauen. Allerdings hat nicht nur das eigene Schiff, sondern auch Boote anderer Veranstalter haben da gleichzeitig angelegt. Da wurde es zeitweise etwas voller. Sicherheit wird auch nicht gerade groß geschrieben. An einer Bucht hat das Boot mit dem Heck in Richtung Felsen angelegt, dann wurde ein wackeliger Steg ausgefahren und alle Gäste sind zu Fuß zwischen den Felsen an der Bucht entlang zu einem steinigen Naturstrand gepilgert. Ohne Badeschuhe war das teilweise schmerzhaft und gefährlich. Wem das aber zu viel war, der konnte auch direkt vom Boot aus ins Wasser springen oder über eine Leiter ins Wasser steigen. Es gab sogar eine Süßwasserdusche an Bord gegen das klebrige Salz auf der Haut. Alles in allem ein netter Ausflug. Vor allem die Rückfahrt über das offene Meer mit vielen hohen Wellen war sehr lustig und aufregend. Wer´s mag 🙂

Die Jeepsafari war ein Abenteuer ohne Abenteuer. Eigentlich schon ausgebucht haben wir uns darauf eingelassen einen Jeep selbst zu fahren, da kein Fahrer mehr da war und wir dann auch zu viert nicht rein gepasst hätten. Normalerweise fuhr die Tour ein großer offener Jeep, auf dem hinten 8 Leute Platz gefunden haben und noch ein kleiner Jeep mit Fahrer für 3 Leute. Wir waren aber zu viert und haben einen Jeep für uns allein gehabt. Der wäre aber wohl nie durch den TÜV gekommen, total verratzt, das Armaturenbrett komplett kaputt, keine Anzeige hat funktioniert, keine Gurte, keine Türgriffe und komplett dreckig.  Als uns der Guide vom Hotel abgeholt hat, dachten wir erst der verarscht uns. Er fuhr uns aber zum Sammelpunkt und von da aus hat unser Freund das Steuer übernommen, das wir keinen Anker werfen mussten, um zu bremsen, war ein Wunder. Vom Sammelpunkt aus ging es noch ein ganzes Stück über die allgemeinen Verkehrsstraßen zum Nationalpark. Davor haben wir noch an einem türkischen Laden, wahrscheinlich der vom Bruder/Cousin/Schwager etc. des Veranstalters, angehalten. Mit dem Hinweis, das ist die letzte Toilette und Einkaufsmöglichkeit für Wasser vorm Park, mussten wir alle aussteigen und haben uns natürlich brav vor der einzigen Toilette angestellt. Nachdem alle durch waren, ging es endlich weiter Richtung Park. Wir hatten auch Kinder dabei, die durften uns einen Streich spielen. Der Guide führte uns auf eine Nebenstraße durch ein Schlammloch hindurch vorbei an den um die Ecke lauernden Kindern, die uns mit Wasserpistolen nass gespritzt haben. Uns das war das Abenteuer, denn kurz darauf wurden wir von der türkischen Polizei angehalten und kontrolliert. Sie wollten die Papiere von den Fahrern sehen und so standen wir alle in der heißen Mittagssonne herum und haben gewartet. Leider hatte unser Freund seinen Führerschein im Hotel gelassen, da man ihm gesagt hatte er bräuchte ihn im Nationalpark nicht. Aber das war nicht der Grund, warum wir die Tour nicht fortsetzen durften. Wie unser Guide uns später sagte, hatte man auf den großen Jeep 10 statt 8 Leute gequetscht und gerade heute störte sich die Polizei daran. Das war wohl nicht immer so, erklärte er uns. Je nachdem, ob mal wieder Geld gebraucht wurde, schaute die Polizei genauer hin oder weg. Wir mussten trotzdem zum Hotel zurück, um den Führerschein zu holen. Aber als wir zurück kamen war die Polizei schon weg und alles umsonst. Wir sind dann wieder zurück zum Hotel gefahren und damit war der Tag gelaufen. Wenigstens haben wir unser Geld zurückbekommen, allerdings erst ohne die Anzahlung, die gab´s erst auf Nachfrage. Wie gesagt als Tourist muss man die Augen offen halten, sonst wird man gerne mal abgezockt. Die 10 Tage Badeurlaub waren aber an sich schon in Ordnung, noch mal müssen wir glaube ich aber nicht hinfahren.

Kusadasi Stadt

Bilder

Karte

Adnan Menderes Havalimanı, Yukarı Seydiköy, İzmir, Türkei

Kuşadası, Aydın, Türkei

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